Man kennt ihn nicht auf den ersten Blick – und doch war er lange vor dem bekannten schwarzen Pfeffer in vielen Küchen das Maß aller Dinge: Langer Pfeffer, auch Stangenpfeffer oder Javanischer Pfeffer genannt. Seine kleinen, dunklen Kolben erinnern ein bisserl an Haselblüten, sein Aroma ist dafür umso überraschender. Wer ihn einmal frisch gemahlen oder im Mörser zerrieben verwendet hat, merkt schnell: da steckt mehr drin als nur Schärfe.
In der Küche lässt sich dieser Pfeffer wunderbar vielseitig einsetzen. Durch seinen warmen, leicht süßlichen und tief würzigen Geschmack bringt er Tiefe in Saucen, Eintöpfe oder Currys. Ich finde, er hat etwas Geheimnisvolles – wie eine alte Gewürzgeschichte, die man neu entdeckt. In der Mühle geht er nicht so leicht, aber mit dem Mörser klappt’s wunderbar. Und ja: er ist eine echte Bereicherung, besonders wenn du einmal Abwechslung zum klassischen Pfeffer suchst.
Du kannst Langen Pfeffer überall dort verwenden, wo du sonst schwarzen Pfeffer nimmst – aber achte auf die Menge, er ist intensiver. Ich brech ihn gern in Stücke und stoß ihn im Mörser an – so kommt sein Aroma am besten raus. Besonders gut passt er zu Schmorgerichten, Wild, Linsen, Eintöpfen oder auch zu Chutneys. Wenn du ihn mitkochst, entfaltet er nach und nach seine würzige Tiefe. Ideal auch für Brühen oder kräftige Saucen.
Langer Pfeffer schmeckt auf den ersten Biss pfeffrig-scharf, aber mit einer deutlich wärmeren, volleren Note als schwarzer Pfeffer. Er hat etwas leicht Süßliches, fast wie Lakritz oder getrocknete Früchte, kombiniert mit einem Hauch Muskat oder Zimt. Die Schärfe kommt verzögert, bleibt aber angenehm lang.
Der Stangenpfeffer stammt ursprünglich aus Indien und war schon in der Antike bekannt – sogar vor dem klassischen Pfeffer. Die getrockneten Fruchtkolben der Pfefferpflanze werden in ganzen Stangen verkauft. Sein Aroma ist komplexer und leicht süßlicher als das von schwarzem Pfeffer. Wegen der unpraktischen Form kommt er selten in die Pfeffermühle – Mörser oder grobes Zerbrechen sind hier die bessere Wahl.
Langer Pfeffer (Piper Longum)
Bevor Sie den Langen Pfeffer verwenden, sollten Sie ihn frisch mahlen oder mörsern, um sein volles Aroma freizusetzen. Dies erhöht die Intensität seines Geschmacks. Sie können ihn auch ganz verwenden und später entfernen, wenn Sie nur eine leichte Note wünschen.
inseneintopf, Wildragout, Schmorbraten, indisches Curry, Gulasch, Chutneys, kräftige Saucen, Gewürzmischungen, Lammgerichte, Rinderragout
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